BVV beschließt – B-Plan 7-29: Glaube, Hoffnung, Freude?

azche24

IcIch lebe seit Anfang der 80er im Kiez und habe früher den Gasometer noch "pumpen" gesehen. Heute wohne ich direkt am Schöneberger Gasometer und möchte schon deswegen nur eins erreichen: Dass dieses einmalige Industriedenkmal aus der Kaiserzeit und weithin sichtbare Wahrzeichen von Schöneberg ohne Leuchtreklame und Ausbau zu einem schnöden Bürohaus erhalten bleibt und vor allem auch nicht abgerissen wird.

3 Antworten

  1. Axel Seltz sagt:

    Sehr geehrte Damen und Herren,

    es freut mich grundsätzlich auf Ihrer Web-Seite zitiert zu werden, aber ein bißchen mehr als nur „Was hätten eigentlich die Kritiker für Bedingungen haben wollen, damit dieser Planung eine Zustimmung gegeben wird“ habe ich dann doch gesagt.

    Bedauerlicherweise ist in der BVV die freie Rede vorgeschrieben, so dass ich Ihnen nicht unmittelbar einfach das Skript in die Kommentarspalte kopieren kann. Daher die wesentlichen Aussagen in Auswertung meines Stichwortzettels, so dass hier gegenüber dem Redebeitrag sowohl etwas fehlen als auch hinzugefügt sein kann. Mir ist daran gelegen, hier zumindest den Zusammenhang und den Tenor noch einmal zu wiederzugeben, falls Sie das gestatten.

    Ich hatte zunächst betont, dass ich volles Verständnis für diejenigen Einwender habe, denen insbesondere an der Ebersstraße und der Cheruskerstraße subjektiv wie objektiv Lebensqualität durch die Baumaßnahmen, die Verschattung und den veränderten Ausblick verloren geht.

    Des Weiteren habe ich festgestellt, dass von den rund 230 Einwendungen eine ganze Reihe von Bürgerinnen und Bürgern kommt, die gar nicht unmittelbar betroffen sind. Den unmittelbar Betroffenen hat man durch Änderungen in der Planung entgegen kommen können, nur ein Stück, aber immerhin. Meine Frage lautete an die Adresse der nicht unmittelbar Betroffenen: Hätten Sie die Planungen begrüßt,

    • wenn wir 20% weniger Bruttogeschossfläche durchgesetzt hätten? Ein Unterschied, den mit bloßem Auge wohl niemand hier im Saal erkennen würde.

    • wenn der Investor eine Million für Projekte im Bezirk gespendet hätte oder wir ihm 400 oder auch 1.500m² mehr Grünfläche abgenötigt hätten?

    • wenn Sondergebiet drauf stünde und ansonsten dasselbe gebaut werden dürfte? Die Sondergebietsfrage war doch wohl eher ein Lackmustest, wie belastbar das Euref-Konzept ist.

    • wenn das Verfahren zwei Monate länger gedauert hätte?

    • wenn ein weiteres Dutzend Detailänderungen vorgenommen worden wären?

    Ich bin der Überzeugung, dass diese Einwender sich nicht mit den Details unzufrieden zeigen, sondern so etwas wie geplant ganz grundsätzlich nicht haben wollen. Genauso wenig wie man den jetzigen planungsrechtlichen Zustand als Arbeitsgebiet behalten will. Genauso wenig wie man die von Frau Dr. Ziemer geplante Eventhalle hätte haben wollen. Allein, was man denn hätte haben wollen, haben weder BI noch Grüne jemals konsistent formuliert.

    Ich möchte dies gar nicht als Vorwurf verstanden wissen. Es gibt keine allgemein zufriedenstellende Entwicklungsidee, die nicht Befürchtungen auslöst, die etwas mit dem derzeitigen Charakter der Insel zu tun haben. Einige fürchten den Wertverlust ihrer Wohnungen, andere eine Verdrängung durch Mietsteigerungen, wieder andere eine Verdrängung durch sozialen Niedergang, ablesbar etwa an der Schulsituation. Die einen freuen sich über den neuen S-Bahnhof, die anderen haben nichts Eiligeres zu tun als ihn mit Warnungen zu beschmieren, nun reiten die Spekulanten ein. Dies führt allerdings zu einer Haltung, die lieber gar nichts verändert haben möchte als etwas in die vielleicht falsche Richtung. Weil es keine unstrittige Alternative gibt, gibt es nun diesen Bebauungsplan und eine Debatte darum ohne alternatives Leitbild.

    (…)

    Die Bewohnerinnen und Bewohner der Insel und der Ebersstraße, die mit dem Projekt Hoffnungen verbinden,

    etwa einen Arbeitsplatz zu finden, vielleicht auch der heutige Student, der sein Studium erst abschließt, damit nicht immer nur das Beispiel Pförtner kommt,

    eine Altlasten verseuchte Fläche in der Nachbarschaft loszuwerden,

    eine Torgauer Straße zu haben, durch die man ohne Angst durchgehen kann

    oder die sich auf eine schöne neue Grünfläche freuen,

    hatten aufgrund der Verfahrenslogik einer Bürgerbeteiligung keine ernsthafte Chance sich zu äußern und werden folglich in der Debatte völlig ausgeblendet.

    Soweit zu gestern.

    Zu heute:

    Die Beantwortung meiner Fragen aus der gestrigen BVV in Ihrem heutigen Beitrag gibt mir recht, dass es an einer unumstrittenen realistischen Idee fehlt. Ich möchte dies anhand Ihrer Beispiele kurz illustrieren:

    • „Planung statt Investorenbefriedigung – Ideenwettbewerb, Planungsalternativen, vielfältige Nutzungskonzepte.“

    Genau dies ist die Bestätigung dafür, dass es kein alternatives Leitbild gibt. Dies wollen Sie durch Ideen und Nutzungskonzepte, die vielfältig sein sollen erst entwickeln lassen. Das ist legitim. Ehrlich wäre es jedoch gleich hinzuzufügen, dass es folgende Rahmenbedingungen gibt: Privateigentum am Gelände. Altlastenverseuchung, Erhalt eines großen Denkmals, Erschließungsprobleme. Zu deutsch, die Vielfalt muss diese Lasten tragen. (siehe unten)

    • „Planung auf Probe: Sondergebietsausweisung für ein EUREF-Institut. Steht das, kommt der nächste Planungsschriftt. Nachhaltige Planung statt Lotteriegewinn für Müllers Mannen.“

    Hätte man machen können. Es gilt aber weiter meine Frage, wenn Herr Müller die Probe besteht und dann wird Stück für Stück dasselbe genehmigt wie heute, ist dann alles OK?

    • „Grün statt Grau: wenige Gebäude, viel Grün bei Erhalt des Gasometers. Das würde auch die Erschließungsprobleme erledigen und die riesigen Tiefgaragen überflüssig machen.
    • Autofreies Wohngebiet: Ein Gebiet, das perfekt durch Bahn und Bus erschlossen ist – warum nicht? Anderswo locken derartige Konzepte steuerzahlende Bürger an wie nichts. Steuerzahler statt Spekulanten.“

    Es ist eine schwer weg zu diskutierende Tatsache, dass Art und Maß der Bebauung zumindest die unrentierlichen Kosten der Altlastenbeseitigung, des Gasometer-Erhalts und der inneren Erschließung des Geländes tragen können muss. Ob dafür 163.000 m² Bruttogeschoss-Fläche nötig ist, bezweifele ich selbst. Aber sei es nur die Hälfte, sind wir immer noch bei einer GFZ von 1,5. Das ist mehr als in einem reinen Wohngebiet zulässig. Bei der zulässigen GFZ von 1,2 würde eine Bruttogeschossfläche von 65.200 m² rauskommen. Dies entspräche etwa 745 Wohnungen von durchschnittlich 70m². (BGF X 0,8 gleich Nettogeschossfläche/70m²). Ich fürchte, das wären Ihnen zu viele Wohnungen. Bei wenigen Gebäuden hätten diese auch eine respektable Höhe. Erschließungsprobleme hätten sich dann auch nicht erledigt, sondern sie würden zwangsläufig entstehen.

    Also weniger Wohnungen. Weniger Wohnungen bedeutet mehr unrentierliche Kosten für die einzelne Wohnung. Jetzt muss jemand schon sehr wohlhabend sein, um sich eine Wohnung dort, sei es Miete oder Eigentum, leisten zu können. Baukosten gibt es schließlich auch noch. Ein autofreies Wohngebiet könnte ein Anreiz sein, solch wohlhabendes Publikum anzulocken. Mal abgesehen davon, dass solche Konzepte in Berlin bislang gescheitert sind (Lichterfelde, Stralau, Eldenaer Straße) bleibt meine Frage: Wollen die Bewohnerinnen der Insel eine autofreie Nebeninsel für Wohlhabende. Müssten sie dann nicht viel mehr als mit der beschlossenen Planung ihre Verdrängung durch Aufwertung der Insel fürchten?

    • „Gender statt Bolzplatz auf der Nordspitze: Anstatt den Bezirk mit vier weiteren Bolzplätzen (Käfige mit Asphalt und 2 Toren) zu beschenken, könnten auf der verbliebenen Nordspitze auch geschlechterneutrale (Gender-) Spielmöglichkeiten entstehen: Klettergarten, Abenteuerspielplatz, Kinderbauernhof – wer Gender sagt, muss mehr planen als den 9. – 14. Bolzplatz für die schwierigen Jungs.“

    Die konkrete Ausführung des Spielbereiches ist noch nicht endgültig entschieden, dürfte aber auch nicht zum Kernbereich dessen gehören, was zur Ablehnung des B-Plans führt. Ich sehe darüber hinaus Vorschlägen entgegen, was in Sachen „schwierige Jungs“ zu tun sei. Die meisten dürften Inselbewohner sein, wie die Mitglieder der BI selbst.

    • „Kleingewerbe ahoi: Einzelhandel und Dienstleistung für mehr als 10.000 Anwohner in fußläufiger Entfernung – autofrei oder autoarm und einmalig in Berlin: Die “Mini-Mall im Grünen”. “

    Die Einzelhandels-Struktur in der Hauptstraße, Kolonnenstraße, am Kaiser-Wilhelm-Platz und auf der Insel selbst macht deutlich, dass die Kaufkraft der Insel heute zu schwach ist, um den Bestand zu tragen. Noch mehr Einzelhandelsangebote schaden den bisherigen Standorten zusätzlich und haben selber nicht den Hauch einer Chance wirtschaftlich zu überleben.

    Es geht mir mit meinen viel zu langen Ausführungen gar nicht darum zu beweisen, dass meine Zustimmung gestern richig war. Festhalten möchte ich lediglich, dass jede Lösung, außer alles so zu lassen, wie es ist, einen Konflikt heraufbeschworen hätte. Schon Ihre kurze Ideenskizze birgt Konflikte mit Einzelhändlern, Parkplatzsuchern und Menschen, die eine Gentrifizierung der Insel befürchten.

    Mit freundlichen Grüßen

    Axel Seltz
    Bezirksverordneter der SPD

  2. kognito sagt:

    Sehr geehrter Herr Seltz!

    Ich finde es gut, dass sich für diese Seite noch Leute aus der SPD interessieren und so ausführliche Kommentare hinterlassen. Dass die Beiträge nicht immer so ausführlich sein können, werden Sie sicher auch verstehen, denn die Leute machen das alles in ihrer Freizeit, von der sie meist nicht all zu viel haben. Und nun möchte ich mal ihnen meine Meinung zu Ihren Argumenten darlegen:

    Ihren Vorwurf, es gäbe keine Alternativen von den Gegnern, kann ich gar nicht nachvollziehen. Erstes ist es wirklich nicht die Aufgabe der Bürger. Zweitens gibt es einen Haufen anderer Planungen, allein die Vorplanungen der Ergo Architekten die ja sehr weit gegangen sein und wesentlich realistischer waren und den Denkmalschutz wesentlich mehr berücksichtigen mussten. Dazu gab es bei weitem nicht so eine große Bürgerinitiative. Ich wohne seit meinem Lebtag in der Ebersstr 12a und ich hatte diese Planung als sie lief nicht mal mitbekommen. Als weiteres gibt es einige Studenten wohl, die sich im Diplom mit diesem Thema auseinander setzen. Ich hab mich zb mit dem Thema auseinander gesetzt und ich hab noch einen TU-ler getroffen, der sich zur Zeit mit Planungen auf dem Gebiet befasst. Falls sie Interesse haben stelle ich Ihnen gerne meine Arbeit vor.
    Auch ist es natürlich auch nicht das einigste Industriegebiet in Deutschland, das bis jetzt umgenutzt wurde, was als Beispiel dienen könnte.

    Kann man nicht vom Investor eine ordentliche Projektentwicklung verlangen mit alternativen und der gleichen? Liegt es nicht in seinem eigenen Interesse? Warum legt er diese dann nicht offen? Manche Architekten machen es zu ihrem Marken Zeichen ganze Workshops Vorort mit den Bewohnern zu veranstalten und alle Anregungen auszuwerten und einfliesen zu lassen.

    Es geht hier nicht im hauptsächlichen, um den bösen Investor der irgendwas plant, was viel zu hoch ist. Der Investor will verdienen das ist ganz natürlich – wer nicht? und das macht man unter anderem mit viel Fläche, die man dann verkauft. Nein, es geht um dieses Verfahren, wie alles durchgewinkt wird ohne es sich anzuschauen. Ich frage sie: Warum nehmen sie sich nicht die Zeit sich das Ganze genau zu prüfen? Warum vor der Sommerpause? Warum habe ich noch nicht mal eine Antwort auf meine Einwendungen? Warum die Eile? Haben sie Angst den Plan nach der Sommerpause nicht mehr durchzubekommen? Am Investor kann es doch auch nicht liegen, der ist ja noch nicht mal mit seiner Projektentwicklung so weit, dass man überhaupt irgendwas festsetzen könnte in dem B-Plan, oder, so lauten doch stets die Argumente? (abgesehen von einen Haufen Fläche) Warum einen Plan vorantreiben mit aller Gewalt, wo noch nicht mal alle Flächen gekauft sind, um ihn in Kraft treten zu lassen? Warum fehlt hier so viel Gelassenheit?

    Die Frage ist für was diese Fläche gut ist? Für was wird sie gebaut, um Taschen zu füllen mit Geld aller Immobilenblase? Können Sie mir dies glaubhaft beantworten? Der Linke hat Genau diese Bedenken erkannt in der BVV, um die es geht. Und wenn sie diese Fragen beantworten könnten, hätten sie einen Haufen von Einwendern in Luft aufgelöst. Diese würden wieder ihrem eigentlichen Tagesgeschäft nachgehen.

    Ist ganz Einfach! Oder?

    Und ich wette, die Ergo Architekten könnten diese Frage bei ihrer Projektentwicklung ausführlich beantworten. Gehen sie doch mal zu diesen aufs Gassaggelände und fragen was sie von dem Projekt Euref halten.

    Ist es nicht auch prägnant, dass es Ihnen aufgefallen ist, dass es bei weitem nicht nur direkt betroffene sind. Wer hat schon die Zeit seitenlange Einwendung zu schreiben, wenn er nicht betroffen ist? Warum macht er es dann?
    Ich würde sagen, ich bin auch nicht direkt betroffen was Verschattung und der gleichen angeht, ich wohn im Hinterhaus, doch wie der Bezirk arbeitet davon bin ich direkt betroffen. Und was ist erst wenn alle Betroffenen auch mobil werden? Denn das sind sie bei weitem nicht. Alleine bei mir im Haus bekomme ich locker 20 Unterschriften zusammen, von denen einer eine Einwendung geschrieben hat (ebenfalls Hinterhaus) und ich habe sicher 1/3 nicht angetroffen.
    Man sollte niemanden abtun der Bedenken einwirft, daran scheitert die Demokratie. Es hat nicht mehr viel zu tun mit Demokratie, wenn Einwendungen abgetan werden mit Antworten, wie „ja aber nach dem Recht darf ich das“, als wenn sie gegen eine Wand abprallen würden. Warum dann überhaupt eine Beteiligung machen, wenn ihr kein Respekt gezollt wird. Reine Bürokratie ist es ohne diesen Respekt.

    Und dieses Projekt stinkt einfach nach Geld von vorne bis hinten. Man bekommt keine Auskunft vom Projektentwickler, wenn man mal als kleiner Diplomat nachfragt, ob sie einem nicht mal ihre Arbeit vorstellen könnten, ebenso sind Besichtigungen nicht gestattet. So was alles hat auch mit Öffentlichkeitsarbeit zu tun und doch die Herren hatten Angst dass sie kritisiert werden und dass ihr Büro zur Bewältigung hierfür zu klein ist.

    Also mein Prof verlangt meisten 5 Entwurfsvarianten zu einer Problemstellung? Warum ist dies nicht üblich für einen Projektentwickler? Warum ist nirgendwo eine Standort- und Marktanalyse in Sicht? Warum keine einigste Machbarkeitsstudie? Warum will der Bezirk sich mit so einem hässlichen Leuchtturm schmücken? Gegen dem das Landesdenkmalamt einen Haufen an bedenken hat? Warum?

    Ich bin für Transparenz in diesem Verfahren. Denn dieses Verfahren ist so transparent, wie der Gasometer voll gebaut werden soll.

    Meine Meinung zur Torgauer: Also ich gehe ohne Angst durch die Torgauer und jeder der es heute nicht macht, wird es auch nicht in Zukunft mit mehr Park machen. Denn diese gehen heute auch schon nicht nachts durch Parks. Es gibt wesentlich schlimmere Ecken bei denen man ehr Angst hat in Berlin, als die kleine süße Straße. (uh, in anderen Städten wie Wien müsste, die halbe Stadt nach dem Argument umgestaltet werden.)
    Irgendwie sind das alles ausweichende Argumente ohne Boden auch das mit Arbeitsplätzen. Flächen schaffen Arbeitsplätze? Man sollte endlich darauf kommen nur das zu planen, was man auch wirklich brauch. Oder kochen und kaufen sie immer über ihren Hunger und lassen die teuren Lebensmittel verschimmeln, um den Hunger in der Welt zu bekämpfen? Es hätte ja jemand der Hunger hat an ihre Tür klopfen können. Man sollte wissen mit welchen Mitteln man was bekämpft.

    Klar, es ist ein komplexes Planungsgebiet und deshalb auch nicht auf die schnelle abarbeitbar, musste ich selbst mit Leide erfahren.

    Ein Sondergebiet wäre eine Möglichkeit gewesen, ein Garantie zu haben, dass etwas Bestimmtes entsteht und nicht irgendwas, was man dann vielleicht als kleine Schöneberger Immobilienblase bezeichnet, oder? Wo ist die Garantie das Euref kommt? Die CDU hatte es in der BVV wohl nicht verstanden, dass sie nicht über die Euref abstimmen, sondern über einen B-Plan, oder? Jedenfalls hörte es sich da nach an. Es wird Recht geschaffen und man hört nur Werbung.
    Wie finden Sie die Bezirkspolitik? Ich würde es auf Dauer nicht in diesen Sitzungen aushalten.

    Mit freundlichen Grüße
    Sonja Reich

  3. Alexa Kaufhof sagt:

    Recht haben Sie, sehr geehrter Herr Seltz, mit Ihrer Kritik an „einer Haltung, die lieber gar nichts verändert haben möchte als etwas in die vielleicht falsche Richtung.“ Schließlich war es gerade die gesunde Wir-wissen-zwar-nicht-wo’s-hin-geht-aber-wir-wollen-als-erste-da-sein-Haltung der vergangenen Jahrzehnte, die unsere Städte unter maßgeblicher Beteiligung gerade auch Ihrer Partei zu den Kleinodien gemacht hat, die sie heute sind (und dabei einigen Beteiligten so schöne Gewinne ermöglicht hat). Und jetzt, wo gerade die letzten Stücke vom Filet verteilt werden, sollen wir uns Nachdenken leisten können?

    Recht haben Sie auch mit der Anmerkung, daß die vielen „Bewohnerinnen und Bewohner der Insel und der Ebersstraße“, die ausweislich einer von Ihnen offenbar durchgeführten allgemeinen Bürgerbefragung, deren Ergebnisse Sie sicherlich noch im Einzelnen veröffentlichen werden, „mit dem Projekt Hoffnungen verbinden“, „aufgrund der Verfahrenslogik einer Bürgerbeteiligung keine ernsthafte Chance [hatten,] sich zu äußern“. Ich denke hier vor allem auch an die vielen, denen – wie Ihnen und mir – noch heute vor Angst die Knie zittern, wenn sie an ihren letzten Aufenthalt in der Torgauer Straße zurückdenken. Und die steigende Zahl der Sonnenallergiker, die auf besonders schattiges Wohnen auf der Insel hoffen, haben Sie dabei noch nicht einmal erwähnt.

    Und recht haben Sie nicht zuletzt auch mit der Feststellung, daß es unter den Kritikern des Gasometer-Projekts „kein alternatives Leitbild“ gibt, das zu Ihrer Ideologie paßt. Denn die fordert nun mal die Verwertung.

    Etwas irritiert hat mich an Ihren Ausführungen eigentlich nur ein Satz: „Festhalten möchte ich lediglich, dass jede Lösung, außer alles so zu lassen, wie es ist, einen Konflikt heraufbeschworen hätte.“ Haben Sie etwas gegen Konfliktvermeidung?