Nachgefragt: CO2neutrale Bauten a‘ la Schöneberg

Es schneit und es hat etwa -5 Grad an diesem Sonntag. Ein CO2neutraler Porsche Cayenne schleudert von der Autobahn kommend die Torgauer Straße hoch durch den Schnee. Der Fahrer im dunklen Anzug will offenbar zu einer Veranstaltung auf dem Gasag-Gelände.

Aus der „WM-Kuppel“ im Gasometer sind ein lautes Gebläse und Lautsprecheransagen zu hören. Offenbar reicht die CO2neutrale Fußbodenheizung der unisolierten Arcylglaskuppel nicht aus – das ist CO2neutrale Nutzung nach Art des Hauses Schöneberg. Effizient, ressourcenschonend und ästhetisch gelungen.

Gleich nebenan dümpelt eine seltsame Ansammlung von anderen Behelfsbauten vor sich hin. Der Betreiber war wegen des Kälteeinbruchs noch nicht einmal in der Lage, Mülleimer und Tischdecken hereinzuräumen. Wenigstens ist dieser besonders hübsche Behelfsbau, der bei besserer Witterung als gastronomische Einrichtung dienen soll, geschlossen.

azche24

IcIch lebe seit Anfang der 80er im Kiez und habe früher den Gasometer noch "pumpen" gesehen. Heute wohne ich direkt am Schöneberger Gasometer und möchte schon deswegen nur eins erreichen: Dass dieses einmalige Industriedenkmal aus der Kaiserzeit und weithin sichtbare Wahrzeichen von Schöneberg ohne Leuchtreklame und Ausbau zu einem schnöden Bürohaus erhalten bleibt und vor allem auch nicht abgerissen wird.