Andreas Baldow wird gesucht
Andreas Baldow ist ein recht häufiger Suchbegriff auf dieser Internetpräsenz. Mit schöner Regelmäßigkeit, zuletzt am 13.4.2010 – 12:39 von einer IP-Adresse der Berliner Verwaltung sucht jemand bei Google nach diesem Namen und findet damit heraus, dass Herr Baldow vermutlich 1981 Abitur machte und an welcher Berliner Schule und auch, dass es nur einen relativ zurückhaltenden Blogartikel aus dem Jahre 2008 gibt, wo dieser Name erwähnt wird.
Herr Baldow (und das ist jetzt die zweite Erwähnung wert) arbeitet bei der Berliner Verwaltung und tätigt eventuell (Interesse an der eigenen Person abseits des Rasierspiegels ist manchmal als Eitelkeit zu beschreiben) solche Abfragen von seinem Arbeitsplatz aus. Aber dies nur am Rande.
Was gibt es über Herrn Baldow noch zu berichten? Er war früher Bezirksverordneter und „stadtentwicklungspolitischer Sprecher“ (oder so ähnlich) der SPD in der Bezirksverordnetenversammlung. Für Planungsprojekte wie den Bebauungsplan am Gasometer damals kein ganz unwichtiger Mann, weil nämlich Vorsitzender des Ausschusses für Stadtplanung der BVV Tempelhof-Schöneberg.
Auch beruflich war Herr Baldow diesem Thema damals wie heute eng verbunden. Damals (zu seiner Zeit als Bezirksverordneter) arbeitete er in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und war dort in einer Abteilung tätig, die von Herrn Kuhlo geleitet wurde. Herr Kuhlo war sozusagen der Chef von Herrn Baldow und beide waren damit für die Betreuung größerer Bauprojekte in unserer Stadt zuständig. Fragen Sie mich bitte nicht nach der genauen Stellenbezeichnung. Das können Sie besser auf der Homepage von Herrn Baldow nachlesen.
Dann ging Herr Kuhlo in den aktiven Vorruhestand und arbeitet jetzt für Projektentwickler Reinhard Müller, dessen Gasometerprojekt er unter anderem für die Firma Konzept Plus betreut. In dieser Eigenschaft kam Herr Kuhlo zu Sitzungen des Stadtplanungsausschusses, dessen Vorsitzender damals ja noch Herr Baldow war, und stellte dort das Projekt „Gasometer“ vor. Praktisch, wenn man sich kennt, finden Sie nicht?
Auch Herr Baldow langweilte sich offenbar bei der Senatsverwaltung. Er nahm eine Stelle im Stadtplanungsamt Tempelhof-Schöneberg an, wo er nunmehr unmittelbar für die Planung am Gasometer zuständig ist. Fragen Sie mich nicht nach der Stellenbezeichnung, aber es ist so.
Das ist doch praktisch: Jetzt verhandelt Herr Kuhlo als Mitarbeiter von Herrn Müller alle die Gasometerplanung angehenden Fragen bei Bedarf mit Herrn Baldow, der ja sein ehemaliger Abteilungsmitarbeiter ist. Ist doch schön, einen unmittelbaren Ansprechpartner, sozusagen den direkten Draht zu haben – finden Sie nicht?
Und Herr Baldow kann dann auch gleich alle notwendigen Abstimmungen mit seiner Partei, der SPD Tempelhof-Schöneberg, vornehmen, deren Kurs rund um den Gasometer der schlingernden Fahrt eines angetrunkenen Kapitäns mit verbundenen Augen gleicht. Kein Wunder, denn Herr Baldow machte (Vertreter der BI-Gasometer waren dabei) mehrfach seinen Einfluss innerhalb der Partei sehr energisch geltend. Unter anderem mit den Worten:
Ich habe bei diesem Projekt ein gutes Bauchgefühl.
Wenn das nichts ist.
Wenigstens hat Herr Baldow sein Mandat in der BVV zurückgegeben. Das hielt er zu Zeiten, als er noch in der Senatsvewaltung an planerischen Themen arbeitete, noch nicht für notwendig. Womit der Erwähnung des Suchbegriffs genug getan wäre.
Sehr geehrter Autor, sehr geehrte Autorin,
einige Anmerkungen zu Ihrem oben stehenden Beitrag.
Sie versuchen explizit und gelegentlich zwischen den Zeilen einige Eindrück zu erwecken, denen ich entgegentreten möchte.
Es war für Herrn Baldow während seiner Tätigkeit für die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung nicht nötig, sein BVV-Mandat zurück zugeben. Es gibt im Lande Berlin klare Regelungen für Inkompatibilitäten. So kann etwa ein Mitarbeiter eines Bezirksamts nicht zugleich Bezirksverordneter im selben Bezirk sein.In der BVV sitzen eine ganze Reihe von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Senatsverwaltungen und nachgeordneten Einrichtungen.
Herr Baldow war während seiner Tätigkeit für die Senatsverwaltung nicht mit Tempelhof-Schöneberger Angelegenheiten befasst, sondern etwa mit der Mauer-Gedenkstätte an der Bernauer Straße. Neben den Inkompatibilitätsregeln gibt es auch klare Vorgaben bei Interessenkonflikten aus beruflicher und BVV-Tätigkeit.Sollten Sie einen Verstoß gegen das eine oder das andere vermuten, so wäre ein konkreter Hinweis seriös.
Herr Baldow war so weit ich weiß tatsächlich Mitarbeiter des Herrn Kuhlo. Ob aus einem solchen Verhältnis herzliche Zuneigung oder innere Ablehnung erwächst, dürfte auf den Einzelfall ankommen. Ob das eine oder das andere das eigene Urteil beeinflusst, ist eine weitere Frage.
Herr Baldow war, auch das ließe sich nachlesen, als Mitarbeiter des Zentralen Stellenpools bei der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung beschäftigt. Von Mitarbeitern des Zentralen Stellenpools wird zu Recht erwartet, dass sie sich um freie Planstellen bemühen. Darüber hinaus haben zumindest Menschen außerhalb des Beamtenstatus Verständnis dafür, dass sich jemand bemüht, einen festen Arbeitsplatz zu sichern, statt als „Wanderpokal“ herumgereicht zu werden.
Dass Herr Baldow in seinen ehemaligen politischen Funktionen maßgeblichen Einfluss auf den Bebauungsplan 7-29 genommen hat, wird er nicht mal selbst bestreiten. Dies gilt im Übrigen auch für die Teile des Bebauungsplans, die Herrn Müller nicht unbedingt gefallen. In seiner jetzigen Position ist er unabhängig von seinem Stellenzeichen an die Weisungen des Baustadtrates gebunden.
Zusammenfassend: Man muss Herrn Baldow weder persönlich noch die Ergebnisse seines politischen Wirkens mögen. Aber die Darstellung dessen, was gewesen sein könnte, lässt einiges deutlich vermissen, insbesondere Fakten und Belege. Sollten Sie darüber verfügen, so bin ich der Erste, der Sie ermutigen würde, diese Erkenntnisse der Dienstaufsicht, der Bezirksaufsicht oder der Staatsanwaltschaft zur Verfügung zu stellen. So aber verbleibt der Beitrag auf dem Niveau einer Verschwörungstheorie und fällt gegenüber vielem Wahren und gut Recherchierten auf dieser Homepage deutlich ab.
Axel Seltz, Bezirksverordneter
Sehr geehrter Herr Seitz,
zwar bin ich nicht der Autor dieses Artikels, sondern nur ein Kommentator wie jeder andere, möchte Ihnen aber gleichwohl auf Ihre Kritik daran antworten. Meines Erachtens machen Sie es sich zu einfach mit der Alternative: Entweder es gibt justiziable Vorwürfe für die Dienstaufsicht oder besser noch den Staatsanwalt, oder an der Sache ist nichts dran. Es gibt sehr wohl kritikwürdiges Verhalten, das nicht unbedingt strafbar oder sonstwie justiziabel ist. Im genannten Fall ist es eine Tatsache, dass die Herren Baldow und Kuhlo aus ihrer früheren Tätigkeit kennen. Ob sie sich schätzen oder eher nicht, tut dabei gar nichts zur Sache und bleibt im Bereich der Spekulation. Es ist aber durchaus von Interesse, in welchem beruflichen Verhältnis die Beteiligten und Interessierten am Gasometerprojekt zueinander stehen und standen. Insofern ist Ihre Forderung „Beweise auf den Tisch oder Klappe halten“ ein Totschlagargument, das berechtigte Kritik unterdrücken soll. Das kann auch ein Sozialdemokrat mit Bremer Abitur nicht wirklich wollen.
Sehr geehrter Herr Seltz,
welche Teile des Bebauungsplans könnten den Herrn Müller nicht unbedingt gefallen? würde mich echt interessieren, welche Wünsche der B-Plan offen lässt für so ein Projekt.
Grüße
Reich
Lieber Axel,
Welche Teile oder Inhalte sollen das sein, die auf Herrn Baldows Wirken zurück gehen und Herrn Müller nicht gefallen?
Sehr geehrte Foristen,
auf die Frage, was Herrn Müller nicht gefallen könnte, bin ich schon sehr gespannt, wie er etwa die Verpflichtung zur Errichtung der Erschließungsstraße erfüllen will. Zur Zeit hat er ja keinen echten erkennbaren Vertragspartner zur Ausfüllung seines Baurechts. Bislang vernehmbar ist nur Lautstärke und heiße Luft; bei weitem nicht nur aus dem recyclten WM-Zelt.
Lieber Axel,
das ist keine Antwort. Der um das Wohlergehen seines Parteifreundes so grundlos besorgte Axel hatte die (kühne-) Behauptung aufgestellt, Herr Baldow hätte Einfluss auf Teile des B-Plans genommen, die Herrn Müller „nicht unbedingt gefallen“. Auf eine Frage mit einer Frage zu antworten, ist auch als der „Bremer Ausweichhaken“ bekannt…
Wundert sich der „Forist“ ;.)
ja,ja..so isser, der andi! nu iss er bei der CDU? 😉 😉