Sudeln mit Wolfgang Koch

WP_20150926_10_45_16_ProImmer wenn es unrund läuft am Schöneberger Gasometer muss Wolfgang „Ed“1 Koch ran und in dem „Organ der Schöneberger Kleinpresse“2 paperpress launige Beiträge für die exzessive Bebauung des Geländes am Schöneberger Gasometer oder wahlweise gegen die politische Konkurrenz schreiben. In der immerhin mit Nr. 521 Q gekennzeichneten Ausgabe vom 19.09.2015 geht es um die berufliche Tätigkeit von Jörn Oltmann (Grüne). Der Fraktionsvorsitzende der Grünen in der Tempelhof-Schöneberger BVV ist im bürgerlichen Beruf Geschäftsführer einer GmbH, die in Treptow-Köpenick Gewerbeimmobilien entwickelt. Das ist ja nicht verboten. Das weiß auch Wolfgang Koch und besinnt sich daher (wie der stilistisch und namentlich ähnliche Fernsehjournalist Karl Eduard von Schnitzler, den Menschen meines Alters aus den Zeiten des Kalten Krieges noch als „Sudel-Ede“ kennen), auf eine Technik der Desinformation, die jedenfalls in meiner Familie als Schludern bezeichnet wird.

Zuerst zitiert er unter dem Foto Oltmanns eine halbe Spalte aus dessen Vermietungsprospekt um dann nach dem für derartige Beiträge sehr charakteristischen Einleitungssatz

ein Schelm, wer Böses dabei denkt

zu schludern und falsche Behauptungen aufzustellen. Oltmann solle sich aus der

Diskussion um den Euref-Campus heraushalten meint Koch und schwingt sich dann zu der Behauptung auf

das Rechtsgutachten der Senatsstadtentwicklungsverwaltung, das zu einem anderen Ergebnis als das des Stadtentwicklungsamtes von Dr.  Sibyll Klotz in Tempelhof-Schöneberg kommt,

werde von den Grünen ignoriert. Warum sich Oltmann seiner politischen Tätigkeit enthalten soll, erschließt sich auch auf den zweiten Blick nicht.

Ein Geschmäckle hat das aber allemal

meint Koch. Mit der Faktenlage am Gasometer nimmt er es nicht so eng. Soweit bekannt wurde, sind sich (für Menschen mit Grundkenntnissen im Bauplanungsrecht nicht weiter verwunderlich) das Rechtsamt des Bezirks mit seinem Gutachten ebenso wie das gesamte Bezirksamt und die Senatsverwaltung einig, dass die Voraussetzungen der Planreife für ein Kerngebiet am Schöneberger Gasometer derzeit nicht vorliegen. Das wäre aber Voraussetzung für weitere Baugenehmigungen. Zu einer anderen Ansicht (von einem Ergebnis möchte man mangels Faktenlage nicht sprechen) kommt allenfalls der Vorhabenträger. Dieser hat jedoch (trotz vertraglicher Verpflichtung) bisher weder eine Kreuzungsvereinbarung für die bei diesem Vorhaben unerlässliche Planstraße mit der Bahn geschlossen, noch die weiteren Bedingungen seines Vertrages mit dem Bezirksamt erfüllt. So dass derzeit jeder Rechtsreferendar im ersten Ausbildungsjahr einen auf dieser Grundlage beschlossenen Bebauungsplan für ein Kerngebiet am Gasometer mit Erfolg gerichtlich angreifen könnte. Daran vermag auch die Hurra-Propaganda des Wolfgang Koch wenig zu ändern. So viel zu Fragen der Ignoranz.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 


  1. im Personalausweis eingetragener Spitzname 

  2. ein Bezirksverordneter über das von Koch betreute Blättchen 

azche24

IcIch lebe seit Anfang der 80er im Kiez und habe früher den Gasometer noch "pumpen" gesehen. Heute wohne ich direkt am Schöneberger Gasometer und möchte schon deswegen nur eins erreichen: Dass dieses einmalige Industriedenkmal aus der Kaiserzeit und weithin sichtbare Wahrzeichen von Schöneberg ohne Leuchtreklame und Ausbau zu einem schnöden Bürohaus erhalten bleibt und vor allem auch nicht abgerissen wird.

1 Antwort

  1. azche24 sagt:

    Inzwischen ist bekannt geworden, wie weit Wolfgang Koch unter die Bettdecke der Euref geschlüpft ist. Auf der Homepage von Euref taucht der rüstige Rentner als Medienpartner auf und zeichnet nunmehr offiziell für Teile der Öffentlichkeitsarbeit von Euref verantwortlich (offenbar auf Grundlage einer selbständigen Tätigkeit als „Medienberater“).