Tatort Nordspitze – Bezirksamt versagt und fördert Filz
Ist in diesem Haus ein Mord geschehen? Nein. Das kleine Häuschen stand bis vor Kurzem auf dem mehr als 10.500 m² großen Dreieck nördlich des Schöneberger Gasometers, der so genannten Nordspitze. Und dort gehen seltsame Dinge vor sich.
Im Verlauf umfangreicher Recherchen rund um den Schöneberger Gasometer entdeckten Aktive der Bürgerinitiative Schöneberg seltsame Grundstücksgeschäfte, marktschreierische Falschbehauptungen in der Presse und eine satte Vermögensmehrung des Projektentwicklers – ein klassisches Beispiel für Berliner Filz.
Seit mehr als fünf Jahren wollte die GASAG dieses Gelände an den Bezirk Tempelhof-Schöneberg verkaufen – für 1 EURO und einen Zuschuss von 750.000 EUR zu den Kosten der Altlastensanierung. Dazu kam es nicht. Statt dessen kamen die Firmen des Berliner Projektentwicklers Reinhard Müller, der im Jahr 2007 den Gasometer erworben hatte. Es blühten Filz und Unprofessionalität des Bezirksamts Tempelhof-Schöneberg mit erstaunlichen Ergebnissen.
Der Bezirk Tempelhof-Schöneberg bekam statt der ursprünglichen 10.500 m² Fläche für die Erweiterung des Parks nur 7000 m², die noch dazu nach der aktuellen Planung auf dem angrenzenden Kerngebiet mit Hochhäusern stark verschattet sind. Der Bezirk gab weiter 400.000 EUR für die Altlastensanierung dieser Fläche aus und verschenkte gleichzeitig die restliche Fläche von 3.500 m² im wertvolleren südlichen Bereich des Grundstücks – diese Fläche ging an den Projektentwickler und dessen Firmen.
Die BI-Gasometer schätzt den Wert allein dieser Fläche auf mehr als 3.000.000 EUR (drei Millionen Euro) – ein schönes Geldgeschenk an die Firmen des Projektentwicklers Reinhard Müller.
Wir haben diese und andere Merkwürdigkeiten in einem ausführlichen Ermittlungsbericht zusammen gestellt. Lesen Sie mehr auf unserer Infoseite und freuen Sie sich auf weitere Entdeckungen aus dem Grenzbereich von Inkompetenz, politischer Verblendung und Berliner Filz.