Teskeschule wird geschlossen

In der Sitzung vom 17.03.2010 beschloss die BVV TempelSchöneberg einstimmig die Schließung der Luise und Wilhelm Teske Oberschule am Tempelhofer Weg, die derzeit ein großes und unter Denkmalschutz stehendes Gebäude direkt neben der geplanten Planstraße A (Zufahrt von der Stadtautobahn zum Gasag-Gelände) nutzt. Die Schüler müssen zukünftig zum Grazer Platz und das Gebäude soll über den Liegenschaftsfonds Berlin verkauft werden.

Demographischer Wandel hin und her – mit diesem Verkauf eines zentralen Gebäudes in dem planerisch unstrukturierten (Sportanlagen, Autowerkstätten und Kerngebietsausweisung) Gebiet der Schöneberger Linse stiehlt sich der Bezirk wieder einmal aus der planerischen Verantwortung und schafft damit eine planerische Wüste.

Von Anwohnern wird dies so kommentiert:

Müllers „Planstraße A“ (notwendige Erschließung zur Kerngebietsausweisung des Gasag-Areals) muß auf diesen „besonders schutzwürdigen Bereich“ jetztnicht mehr Rücksicht nehmen.

Zur Erinnerung: Bei der Bürgerbeteiligung zum B-Plan 7-29 war mehrfach eingewendet worden, dass die Verlängerung der  Autobahnausfahrt mit Bahndamm-Durchstich direkt aufs Gasometer-Gelände die Teske-Schule mit zusätzlichem Verkehrslärm und
Luftverschmutzung belasten würde.

Am 23.4.09 teilte das Bezirksamt dazu mit: „Die neu geplante Straße im Süden des Plangebietes wurde hinsichtlich der Lärmemissionen gemäß der 16. BImSchV beurteilt. Demnach kommt es ausschließlich am Schulstandort der Luise-und-Wilhelm-Teske-Oberschule zuÜberschreitungen der Grenzwerte […] Die Lärmuntersuchungen haben eineGrenzwertüberschreitung an der neuen Zufahrtsstraße im Bereich der Luise-und Wilhelm-Teske-Oberschule ergeben. Hier ist eine Geschwindigkeitsreduzierung auf 30 km/h erforderlich, um die Grenzwerte der 16. Verordnung zum Bundes-Immissionsschutzgesetz einzuhalten.“

Die Tempo-30 km/h-Auflage ist jetzt hinfällig.
Ob die Tempo-30 Zone neben dem Schulgebäude „hinfällig“ wird, erscheint mir nicht sicher, da das Gebäude ja nicht abgerissen wird. Dennoch ist nach meiner Auffassung der Bezirk auch hier auf dem besten Wege, eine weitere Planungsruine zu schaffen wie schon zuvor am Gasometer: Das Gebäude ist von Größe und Höhe her zentral für dieses Gebiet und wird zukünftig lange leer stehen und danach umgeben sein von
  1. einer Autobahnzufahrt, die vielleicht nie kommt
  2. Sportflächen, die nicht umgeplant werden
  3. einer Tankstelle
  4. diffusen, überwiegend leer stehenden Gebäuden und Schuppen auf der anderen Seite des Tempelhofer Wegs
  5. einem Gewerbehof mit Autowerkstätten

Geordnete städtebauliche Entwicklung eines Kerngebietes (denn als solches sind die umliegenden Flächen ausgewiesen) sieht in meinen Augen anders aus.

azche24

IcIch lebe seit Anfang der 80er im Kiez und habe früher den Gasometer noch "pumpen" gesehen. Heute wohne ich direkt am Schöneberger Gasometer und möchte schon deswegen nur eins erreichen: Dass dieses einmalige Industriedenkmal aus der Kaiserzeit und weithin sichtbare Wahrzeichen von Schöneberg ohne Leuchtreklame und Ausbau zu einem schnöden Bürohaus erhalten bleibt und vor allem auch nicht abgerissen wird.

1 Antwort

  1. kognito sagt:

    auch die Teltow Grundschule in der Feurigstraße ist von der Schließung bedroht. http://www.teltow-grundschule.de