100 Jahre Gasometer
Ein Jubiläum steht an in Schöneberg: Sein bekanntestes Wahrzeichen wurde vor 100 Jahren errichtet.Seit 1994 ist das ehemalige Gaswerk Schöneberg eine denkmalgeschützte Gesamtanlage. Die problematische Situation des alten Gasometers wird vom Bezirksamt und der Denkmalbehörde weitgehend ignoriert – genauso wie das Jubiläum. Das hat seine Gründe.
Sanierung
Eine mit dem Besitzer vereinbarte Sanierung des rostenden Stahlriesen ist weiterhin nicht in Sicht. Sanktionsmaßnahmen hat der zuständige Baustadtrat Krömer nicht eingeleitet. Er hat die Kritik an der ausbleibenden Sanierung bislang abgewiegelt. Stattdessen wurde der Betrieb einer Zeltkuppel im Gasometer genehmigt. In der taz vom 25.3.2010 wird der Leiter des Amts für Planen, Genehmigen und Denkmalschutz, Sigmund Kroll, jetzt mit den Worten zitiert: „Da wurde marginal etwas gemacht, aber wir hatten mehr erwartet.“ Schon im Februar 2009 hätte der Eigentümer des früheren Gaswerks laut Vertrag mit der Sanierung beginnen müssen. Im Gegenzug wurde der Betrieb einer großflächigen Leuchtwerbung am Gasometer gestattet.
Denkmalschutz
Wie jetzt öffentlich wird, ist die Verschleppung der Sanierung nicht das einzige Problem. Es wurden Eingriffe in die geschützte Bausubstanz des Gasometers vorgenommen, ohne die Denkmalpflege hinzuzuziehen. Die neu geschnittenen Löcher im Mantel des erhaltenen Wasserbassins dienen dem Betrieb der Zeltkuppel im Gasometer. Diese Ordnungswidrigkeit wurde bislang vom Bezirksamt nicht mit dem fälligen Bußgeld geahndet, obwohl es von Anwohnern schon vor Monaten informiert worden ist.
Bebauungsplan 7-29
Der vorgesehene B-Plan für das Gelände des Gaswerks Schöneberg sieht einen Innenausbau des Gasometers vor. Die BI Gasometer hat diese Planung schon immer als verfehlt kritisiert, weil sie dem Denkmalschutzgedanken widerspricht. Das Landesdenkmalamt hat dieser Absicht nur unter Bedenken zugestimmt, um die „Investitionen nicht zu gefährden“. Da das ursprüngliche Konzept offensichtlich nicht realisierbar ist und die Investitionen ausgeblieben sind, wäre es jetzt an der Zeit, die Denkmalfrage erneut zu stellen!
Ein guter Bericht findet sich auch auf dem RoteInsel-Blog. Der dort erwähnte „halbherzige“ Sanierungsversuch war die „Restaurierung eines historischen Handlaufs“ – es wurde ein Geländer entrostet.
Marlene Dietrich sah diesen Gasometer schon. Sie wohnte da mal um die Ecke. Gibt es denn in Fest zum 100 jährigsten Gasometer ? Ich könnte ja als Marlene Dietrich Travestiekünstler das Lied singen, …und ich werde dich lieben bis zum Tod…. das würde auf das Gasomter auch passen oder…Sag mir wo die Blumen sind. Es müssen einfach mehr Berliner wissen was mit dem Gasometer los ist. Es gibt einfach zu wenig Wirbel darum. Und keiner weiss was, den ich frage. Das muss sich ändern…. Seit laut !!!
Die Umgebung des Gasometer ist auch ein Kleinod für Kleintiere und Vögel. Ruft die Naturschützer auf den Plan. Ich kämpfe gegen Tierpelze und für Natur und Umwelt.
Dolly Duster