Gutachten des WZB nicht genehm für EUREF?
Im Sommer 2008 verabschiedete sich die renommierte Bucerius-Stiftung als wissenschaftlicher Begleiter der EUREF für deren Energie-Uni. Im Streit – vom Pulverdampf am Gasometer war damals die Rede. Weil die EUREF keinerlei Vergangenheit im Bereich der Energieforschung hat, wurde mit dem Wissenschaftszentrum Berlin WZB ein neuer Auftragnehmer für das wissenschaftliche Konzept gesucht und gefunden.
Die Wissenschaftler nahmen ihre Aufgabe ernst und führten unter anderem mit Vertretern der BI-Gasometer im Januar 2009 ein ausführliches Informationsgespräch. Dabei wurde schnell deutlich, dass die Fachleute des WZB die Vorstellungen der EUREF als unrealistisch und überzogen ansahen. Eine Fläche von maximal 10.000 m² für ein solches Institut sahen die erfahrenen Wissenschaftler als Obergrenze an und fragten sich, wie eine Autobahnerschließung und ein riesiges Parkhaus mit der angemessenen Nutzung nachfossiler Energiequellen einher gehen sollte. Die 160.000 m² des Projektentwicklers wurden wohl nicht nur von den Vertretern der BI Gasometer als überzogen angesehen. Jedenfalls -so die übereinstimmende Meinung damals- sei ein solches Projekt wünschenswert, aber mit maximal 10.000 m² (und einem großen Fahrradständer) ausreichend versorgt.
Der Bericht des WZB sollte Anfang April 2009 öffentlich vorgestellt werden, so die Wissenschaftler.
Dazu kam es nicht. Der Bericht des WZB wurde bisher nicht veröffentlicht. Offenbar hat das Ergebnis des Auftrags der EUREF nicht gefallen. Auf der Informationsveranstaltung vom 14.05.09 wurde deren Sprecher Dr. Hofmann gefragt, was denn eigentlich mit dem Gutachten sei. Und wofür die restlichen 150.000 m² Büroflächen auf dem Gelände benötigt werden. Die Frage wurde selbstverständlich nicht beantwortet. Herr Dr. Hofmann gab dafür zu Protokoll
… ich glaube an das Projekt.
Glauben ist nett, aber bisher sieht es nicht so aus, als würde die EUREF überhaupt nur einen wissenschaftlichen Partner oder Auftragnehmer für dieses Projekt gewinnen können. Eine Luftnummer eben, die in meinen Augen nur dazu dient, naive Bezirksverordnete zu übertölpeln.
Ein Filmtip über den Tellerrand:
Monsanto, mit Gift und Genen
Dieser Film wurde bei Arte am 11. März 2008 ausgestrahlt.
http://video.google.com/videoplay?docid=-7781121501979693623